Zuckerersatzstoffe

 


Zucker wird von dieser Site seit 20 Jahren klar erkenntlich als einer der Hauptbeteiligten an verschiedensten Krankheiten gesehen, wie Krebs, Adipositas, Diabetes, Karies, Darm-, Herz- und Gefäßkrankheiten. Dies sieht mittlerweile auch die Ernährungswissenschaft so. Zwar nicht Hauptverursacher, wie mittlerweile auf vielen Internetseiten zu lesen, aber Förderer, Ernährer des Verursachers. Beobachten Sie selbst, wann andere auf diesen Zug aufspringen.  Zuckeralternativen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: in künstliche Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe.

Süßstoffe sind unter anderem Cyclamat, Aspartam, Aesulfam K und Saccarin. Auch Stevia gehört zu dieser Kategorie, obwohl es pflanzlicher Natur ist . Einzelne Studien liefern Hinweise, dass Süßstoffe die Darmflora verändern können. Immer wieder stand bei Süßstoffen der Verdacht im Raum, krebserregend zu sein. Bisher wurde dies aber nicht belegt.

Zuckeraustauschstoffe sind Xylit, Sorbit, Erythrit, Mannit, Maltit, Lactit und Isomalt. Es handelt sich bei diesen Stoffen um Zuckeralkohole, die natürlich in manchen Früchten, Getreide oder Gemüse vorkommen. Da sie anders aufgebaut sind als Zucker und ohne Insulin verstoffwechselt werden, erhöhen sie nicht den Blutzuckerspiegel.

 

 

 

Aspartam

Aspartam findet sich in sehr vielen verarbeiteten Lebensmitteln. Aspartam ist kalorienarm und 200 mal süßer als Haushaltszucker.

Seit den 1980er-Jahren ist Aspartam in der EU für den menschlichen Verzehr zugelassen. Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Aspartam soll eine Form des Leberkrebses auslösen können.

Eine neuere Studie von 2021 hat herausgefunden, dass Aspartam die Darmflora schädigen kann.

 

 

 

Stevia

Stevia oder "E960" , wie Stevia als Zusatzstoff bezeichnet wird, ist pflanzlichen Ursprungs, dennoch hoch verarbeitet.  Stevia wird gewonnen aus der Stevia-Pflanze (sogenannte Steviolglycoside). Diese werden in einem aufwendigen chemischen und physikalischen Verfahren gewonnen aus den Blättern der Stevia-Pflanze. Die Stevia Pflanze wird auch Süßkraut genannt.

Stevia erzeugt keine Karies. Es hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und ist fast kalorienfrei. Stevia ist fast  300 mal so süß wie Haushaltszucker. Einige Studien lassen vermuten, dass Stevia in hohen Dosen krebserregend ist. Eine Empfehlung der EU-Lebensmittelbehörde Efsa besagt, dass eine tägliche Dosis von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht unschädlich ist.

 

 

 

Kokosblütenzucker

Kokosblütenzucker ist keineswegs gesünder als Zucker , chemisch ist er fast identisch. Er hat  fast genau so viele Kalorien wie Zucker: 400 kcal pro 100 Gramm und ist deshalb für Diabetikerinnen und Diabetiker nicht geeignet.

Kokosblütenzucker wird auch heute noch oft in Handarbeit aus dem Blütennektar der Kokospalme hergestellt. Herkunft ist meist  Südostasien. Verglichen mit anderen Süßstoffen ist er wenig verarbeitet. Umweltschädlich sind die langen Transportwege.

 

 

 

 

Xylit bzw. Birkenzucker

Xylit bzw Birkenzucker wird zwar  wie Erythrit  rein pflanzlich hergestellt, aber trotzdem ist Xylit kein natürliches Süßungsmittel. Xylit wird sehr aufwendig industriell hergestellt, aus Kohlenhydraten von Stroh und/oder Maiskolbenresten.

Als Zusatzstoff taucht Xylit auf der Verpackung als "E 967" auf. Birkenzucker erzeugt wie Erythrit  kein Karies, er ist kalorienarm.

Größere Mengen Xylit können Durchfälle produzieren. Allgemein können Probleme mit der Verdauung auftreten.

Eine Studie hat zudem ergeben, dass höhere Werte des Süßstoffs Xylit im Blut zu einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Herzerkrankungen und Schlaganfälle führen kann.

 

 

 

 

Erythrit

Erythrit galt lange Zeit als ausnehmend gesund. Doch nach einer neueren Studie könnte Erythrit mit einem Herz-Kreislauf-Risiko verbunden sein, zumindest bei bestimmten Vorerkrankungen.

Erythrit ( auch als Erythritol oder E 968 bezeichnet) hat zwar fast keine Kalorien,  hat keinen Einfluss auf den Insulinspiegel und verursacht kein Karies. Gesund ist Erythrit trotzdem nur bedingt. Es gibt einige aktuelle Studien, die besagen, dass Erythrit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine gesteigerte Blutgerinnung erhöhen.

Lange Zeit galt Erythrit im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen als besonders gut verträglich. Es  mehren sich aber in letzter Zeit Forschungsergebnisse, die  potentielle Gesundheitsgefahren durch Erythrit vermuten lassen. Bereits vor einiger Zeit vermutete eine internationale Studie eine gesteigerte Blutgerinnungsgefahr (Gefahr von  Thrombosen) und ein eventuell erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung. Eine neue Studie scheint nun diesen Verdacht zu erhärten. Hier wurde festgestellt, dass Erythrit die Blut-Hirn-Schranke schädigen kann. Dies erhöht die Gefahr von Schlaganfällen. Weitere Studien bleiben abzuwarten.

 

 

 

 

Galactose

Galactose ist ein Nahrungsergänzungsmittel und Zuckerersatz. Galactose ist ein Einfachzucker, genau wie Traubenzucker oder Fruchtzucker. Dennoch verhält er sich anders, so wird etwa Diabetikern Galactose empfohlen.Therapeutisch wird maximal 50 g pro Tag ohne schädliche Nebenwirkungen verabreicht.

Galactose ist im Gehirn an der Verstoffwechslung beteiligt, ohne dass es zu den für herkömmliche Zucker bekannten Blutzuckerschwankungen kommt, die dann wieder zu den bekannten Heißhungerattacken führen können. Wegen der insulinunabhängigen zellulären Aufnahme von Galactose hat sie nur geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.

Wie bei jedem Zucker führt ein übermäßiger Konsum zu einem Kalorienüberschuss, der längerfristig zu Übergewicht und allen Folgeerkrankungen von Zucker führen kann. Zwar ist der Vorgang der Galactose-Verstoffwechselung komplexer als bei Saccharose, doch die grundlegenden Prozesse bleiben gleich.

Galactose  wird zur unterstützenden Therapie von Alzheimer, Demenz und Depressionen empfohlen. Es wird sogar ausdrücklich "bei Demenz, Alzheimer, Parkinson und Multipler Sklerose empfohlen, Galaktose zusätzlich einzunehmen und so das Gehirn optimal mit Energie zu versorgen". Die Studienlage hierzu ist allerdings bisher nicht ausreichend, weitere Studien bleiben abzuwarten. (Während einige Studien eine beschleunigte Alterung vermuteten, fanden andere hierfür keine Anzeichen: Therefore, d-galactose was not effective in the induction of accelerated aging) Für entsprechende Studien scheint es extrem kompliziert zu sein, Forschungsgelder aufzutreiben, da weder Pharmakonzerne noch Krankenkassen Interesse zeigen. Lesen Sie auch diesen Artikel.

 

 

 

Trehalose

Trehalose (auch Pilzzucker oder Mykose genannt) ist wie Haushaltszucker ein Zweifachzucker. Er besteht aber aus zwei Glucosemolekülen und hat genau so viele Kalorien wie Haushaltszucker, lässt allerdings den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen als dieser. Er besitzt die Hälfte der Süßkraft von Haushaltszucker. Nachteilig ist, dass bei der Herstellung Gentechnik benutzt worden sein kann. Manche Menschen reagieren auf Trehalose mit Krämpfen, Blähungen und Durchfall. Sowohl bei Trehalose als auch Allulose besteht hinreichender Verdacht, dass sie krankmachende Bakterien im Darm begünstigen. Es besteht hier noch Forschungsbedarf.

 

 

 

D-Tagatose

D-Tagatose ist ein Einfachzucker mit etwa der Süßkraft von Haushaltszucker. Der Blutzuckerspiegel soll bei Tagatose kaum ansteigen. Der Kaloriengehalt beträgt nur etwa ein Drittel von Haushaltszucker. D-Tagatose ist in höheren Mengen abführend.

 

 

 

Allulose

Allulose ist ein Einfachzucker wie Fruktose. Allulose  ist eine seltene Zuckerform, die nur in geringen Mengen in Feigen, Rosinen, Kiwis, Weizen, Ahornsirup und Melasse vorkommt. Allulose besitzt ungefähr 70 Prozent der Süße von Haushaltszucker, hat aber nur 10 Prozent der Kalorien. Das BfR warnt, Allulose könne krankmachende Bakterien im Darm fördern.

 

 

 

 

Cellobiose

Cellobiose wurde 2023 zugelassen. Es ist ein Zweifachzucker. Cellobiose wird im Dickdarm durch Organismen des Mikrobioms aufgespalten. Cellobiose hat eine wesentlich geringere Süßkraft als Zucker. Auch hier können unerwünschte Magen-Darm-Probleme auftreten.

 

 

 

 

Agavendicksaft und Dattelsirup

Der Blutzucker steigt bei Agavendicksaft und Dattelsirup aufgrund des hohen Fructoseanteils langsamer als bei Haushaltszucker. Wer empfindlich auf Fructose reagiert, sollte also vorsichtig sein. Speziell zur (vielversprechenden?) Dattel stehen weitere Untersuchungen aus.

 

 

 

 

Sorbit

Sorbit  kommt natürlich in manchen Obstsorten vor, z. B. in Pflaumen, Birnen, Pfirsichen, Äpfeln und Trauben.  Daneben ist Sorbit ein künstlich hergestellter Süßstoff.

Beschwerden wie Blähungen und Durchfall können beim Verzehr von Sorbit auftreten, wenn mehr als 50 g Sorbit pro Tag aufgenommen wird. Aber auch 5 g und weniger können bei empfindlichen Menschen zu Bauchkrämpfen führen.

Zumindest teilweise wird Sorbit aus dem Dünndarm resorbiert, was dann weiter in den Dickdarm wandert, wird bakteriell zersetzt. Unverstoffwechseltes Sorbit kann Durchfälle auslösen. 

 

 

 

 

Isomalt

 Isomalt hat wie Xylit eine geringe Wirkung auf den Blutzucker- und Insulinspiegel. Eine weitere Eigenschaft ist auch, dass es so gut wie keine Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt. Es verklumpt daher nicht.

 

 

 

 

Mannit

Mannit oder Mannitol ist über seine Verwendung als Süßungsmittel hinaus ein Hilfsstoff bei der Tablettenherstellung sowie ein Wirkstoff für Arzneimittel. Es wird auch bei Darmspiegelungen als Laxans  eingesetzt.

 

 

 

 

Maltol

Maltol hat einen leichten Karamellgeschmack, der durchaus bei manchen Produkten erwünscht ist. Maltol wird auch als  Geschmacksverstärker eingesetzt.

 

 

 

 

Honig

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Honig gesünder als sonstige Zuckerprodukte sein soll. Dazu ist zum einen zu sagen, dass selbst der gesündeste Honig ab einer Erhitzung über 40°C - also etwa in Tee oder warmen Speisen - zu reinem Zucker degradiert wird. Alle dem Honig nachgesagten positiven Wundereigenschaften als Heilmittel, dass Honig die Durchblutung fördert und Herzinfarkten oder Schlaganfällen vorbeugt, sind durch die medizinische Forschung nicht belegt.

Zwar hat eine Studie der Oxford University Medical School ergeben, dass  Honig bei Erkältungen und Husten oft besser wirkt als herkömmliche Medikamente (und Antibiotika). Laut dieser Studie wirkt Honig bei Halsschmerzen, Husten, verstopfter Nase und anderen Erkältungssymptomen besser als herkömmliche Medikamente und ohne Nebenwirkungen.

Wieder zwar gibt es spezielle Honige, wie der  Manuka-Honig, der von einer Bienenart erzeugt wird, die in Neuseeland und Australien beheimatet ist, und dort als registriertes Wundversorgungsprodukt gilt. Aber der im normalen Honig enthaltene Zucker ist im wesentlichen  Einfachzucker (hauptsächlich Einfachzucker wie Traubenzucker und Fruchtzucker) mit allen Nachteilen und mit einem sehr kleinen Anteil an Zweifach- (wie Haushaltszucker) und Vielfachzuckeranteilen. Ein noch kleinerer Anteil, etwa 3% und weniger besteht aus Enzymen, Vitaminen, Aminosäuren, Mineralstoffen, Farbstoffen und Aromastoffen.

 

 

 

Isomalto-Oligosaccharid und Sucromalt schließlich sind neuartige Mischungen. Isomalto-Oligosaccharid hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker, liefert aber nur etwa ein Drittel weniger Kalorien. Isomalto-Oligosaccharid ist eine Mischung aus Mehrfachzuckern und Isomaltose mit einem geringen Anteil an Glucose und Maltose. Sucromalt ist ein komplexes Gemisch aus verschiedenen maltosehaltigen Kohlenhydraten.

 

 

 

 

 

 

 
 
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