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Was so hochtrabend in tausenden
populärwissenschaftlichen und wissenschaftlichen Artikeln und Biologie-, Medizinlehrbüchern
publiziert wurde und Studenten als elementares Wissen vermittelt wurde,
könnte sich als einer der größten wissenschaftlichen Irrtümer des letzten
und dieses Jahrhunderts herausstellen.
Eine typische - fast lehrbuchhafte - Darstellung
lautet etwa wie folgt: "Die Hauptfunktion von Selen ist es, die Zellen vor
schädlichen Belastungen und vor giftigen Einwirkungen zu schützen. Selen
gehört wie die Vitamine A, Beta-Carotin, C und E sowie die Enzyme Katalase
und Superoxiddismutase zu den Antioxidantien, die vor oxidativem Stress
schützen. Selen schützt die Zellen und Chromosomen vor schädlichen Formen
des Sauerstoffs (Peroxide) und vor Freien Radikalen, und es schützt vor
Umwelt- und
Strahlenbelastungen."(https://www.centrosan.com/Wissen/Naehrstoff-Lexikon/Spurenelemente/Selen.php)
Oder solche Gedankenlosigkeit : "Oxidativer Stress entsteht unter anderem,
wenn der Körper Rauch, Umweltgiften, einer ausgesprochen fettreichen
Ernährung oder starken UV-Strahlen ausgesetzt ist, und kann möglicherweise
sogar zu Krebserkrankungen führen".
In vielen
Beschreibungen kann man folgenden Unsinn lesen (man nimmt sämtliche Fakten
dieser Site und dichtet sie in das eigene verquere Erklärungsmodell um):
"Polyphenole sind natürliche chemische Verbindungen, die
in vielen verschiedenen
Pflanzen
vorkommen. Als essenzieller Bestandteil
schützen sie die Gewächse vor Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Bakterien,
Pilzen und Insektenfraß. In zahlreichen Fällen sind Polyphenole für die
Hauptcharakteristika der Pflanzen verantwortlich: Farbe, Geschmack und
Geruch. Es gibt tausende Polyphenole. Zu den am häufigsten
vorkommenden und bekanntesten zählen Flavonoide, die vor allem in dunklen
Beeren und Kakao stecken. Phenolsäuren findest du in Kaffee, dunkle
Weintrauben sind mit hohen Mengen Resveratrol
gespickt, Ellagsäure ist beispielsweise in
Granatäpfeln enthalten und Curcumin natürlich in Kurkuma".
In Verkennung der wirklichen Wirkungsweise soll
Lycopin "The reported mechanisms of lycopene action in vivo included
regulation of oxidative and inflammatory processes". Oder in einer anderen
Beschreibung soll der Radikalfänger Lycopin Tomaten und
Menschen vor
schädlicher Sonne schützen: "Tomatenmark
enthält eine Menge vom roten Farbstoff Lycopin – ein Karotinoid, das
anti-oxidativ wirkt und den Zellstress neutralisiert.
Lycopin befindet sich
vorwiegend in der Schale der Tomaten und sorgt für ihre Färbung. Zugleich
zählt der Farbstoff zu den "stärksten Antioxidantien", bestätigt auch
Öko-Test.
Sie schützen die Tomate vor freien Radikalen, die
bei schädlichen Umwelteinflüssen entstehen können – so auch vor der
UV-Strahlung der Sonne.
Somit sorgt Lycopin – in entsprechenden Mengen – auch für einen natürlichen
Hautschutz beim Menschen. Weiterhin soll der "Radikalfänger" auch Herz und
Gefäße stärken."
Bevor ich tiefer und im Einzelnen auf die
sogenannten Antioxidantien eingehe, soviel schon einmal vorweg:
Antioxidantien sind nichts anderes als mehr oder weniger wirksame
Anti-Pilzmittel. Erst wenn man Antioxidantien unter diesem Gesichtspunkt
betrachtet, erkennt man ihre Wirkungsweise und ihre größere oder geringere
Effizienz als Fungizid. Oft entfalten sie ihre Wirkung erst in Kombination mit
vielen anderen Stoffen. Ein Verkennen der Wirkungsweise degradiert in
Wirklichkeit äußerst gesunde Lebensmittel zu
kaum hervorhebenswertem Gemüse, wie unter anderem bei
Spinat geschehen.
Viele der Stoffe oder Verbindungen wurden von
verschiedensten Pflanzen und sogar Tieren unabhängig voneinander gefunden,
siehe z.B. Omega3 oder Schwefel(verbindungen). Da viele der Mittel schon seit Urzeiten von Pflanzen
genutzt wurden, konnten sich Pilze an diese Mittel teilweise adaptieren.
Verteidigen mit immer neuen Mitteln und heftiges Wettrüsten findet hier schon seit
den ersten Pflanzen statt (vielleicht ist hierauf auch die sehr viel größere
Genomgröße von Pflanzen gegenüber Tieren zurückzuführen). Heute greift der Mensch zunehmend in diesen Kampf
ein, um die Erträge seiner Nutzpflanzen, Plantagen und sonstigen Agrarprodukte zu steigern.
Und musste oft schon erfahren, wie schnell die stärksten Mittel wirkungslos
wurden (siehe z.B. Azole).
Manche dieser Mittel werden mit dem Alter abnehmend sogar von
unserem Körper selbst
produziert, wie etwa Glutathion, dessen Produktion in der Leber jedoch nach
dem 45. Lebensjahr stark abnimmt. Ebenso das Coenzym Q10,
das der Körper selbst produzieren kann, dessen
Produktion jedoch mit dem Alter abnimmt. Oder aber etwa das
Spurenelement Zink, das wegen einer schlechteren Darmresorption im Alter zu
einem Zinkmangel führt. Ähnliches gilt für
Selen.
Supplementierung siehe hier.

Ingwerwurzel
Hier nur einige wenige in Pflanzen und Tieren
genutzte Anti-Pilzmittel (viele andere hier):
AstaxanthinAstaxanthin kommt
vor allem in Algen (Rotalgen), Lachs, Forelle und Garnelen, Plankton und Krill vor
und verleiht Lachs seine intensive rote Farbe. Es ist ein sogenanntes
Antioxidans aus der Familie der Carotinoide. Es wird hauptsächlich von
(Rot-) Algen produziert
und von Pflanzenfressern konsumiert, die wiederum Raubfischen zum Opfer
fallen. Aus diesem Grund kommt Astaxanthin in der
gesamten marinen Nahrungskette vor. Aber auch außerhalb der marinen
Nahrungskette findet man Astaxanthin:
Flamingos und Rote Ibisse/Rote Sichler verdanken Astaxanthin ihre rote Färbung. Unterwasserpflanzen müssen sich
ähnlich wie Landpflanzen gegen Pilze schützen und haben im Laufe der
Evolution unterschiedlichste Schutzstoffe entwickelt. Viele tierische Nutznießer
profitieren davon.
Omega3
Ähnliches gilt für Omega3. Mikroalgen bilden
Omega-3-Fettsäuren, die fettreiche Meeresfische wie Aal, Lachs
oder Makrele als Endglieder der
Nahrungskette anreichern. Gerade
Kaltwasserfische laufen Gefahr bei kleinsten Verletzungen äußerst
gefährliche Verpilzung zu
erleiden, dem Pilz dadurch gänzlich zum Opfer zu fallen. Pilze setzen Sporen frei,
die im Wasser permanent nach ausnutzbaren
Möglichkeiten zur Ansiedlung suchen. Gesunde Fische werden durch die
Schleimhaut vor solchen Sporen geschützt.
Bezeichnend ist, dass
Landpflanzen genau dasselbe Rezept erfunden haben, um sich gegen Pilze
zu schützen. Das in Leinsamen gebildete Omega3 wurde vom Menschen schon früh
in seiner Wirkung erkannt, woraufhin ganze Kulturen auf Leinen/Flachs fußten
(und da Schweine mit den Abfällen, dem Trester gefüttert wurden, war auch
Schweinefleisch damals äußerst gesund, was heute in der Massentierhaltung
oft ins Gegenteil verkehrt wird.).
Gras und viele Kräuter, Wildkräuter wie Kerbel, Basilikum, Oregano, Dill etc
enthalten Omega3 - allerdings nicht in dem Ausmaß wie Lein - weshalb
Milch von Weidekühen auch mit Omega3 aufwarten kann.
Eine weitere Pflanzengruppe, die Omega 3 als
Anti-Pilzmittel nutzt sind Nüsse. Walnüsse, Schwarznüsse, Pekanuss,
Macadamia-Nüsse, Haselnüsse, Cashew-Nüsse, Mandeln. Aber auch viele andere
Pflanzen haben Omega-3 zu ihrem Schutz gegen Pilze entdeckt. Hanf, Chiasamen,
Flohsamen, Mohnsamen, Pistazien, Schwarzkümmel, Sesam, Raps, Oliven,
Kichererbsen, Grünkohl, Kidney-Bohnen, Mungo-Bohnen, Rosenkohl,
Sojasprossen, Löwenzahn, Spinat, Rucola, Senf, Petersilie, Himbeeren,
Feldsalat, Preiselbeeren, Mais, Reis, Dill, Oregano, Gewürznelken,
Heidelbeeren, Avocado, Sanddorn, Chili, Paprika, Goji-Beeren, Acai,
Brennesel, Basilikum, Meerrettich, Ingwer, weiße Johannisbeeren, Kiwi,
Kerbel, ...
Für die menschliche Gesundheit erweist sich Omega 3
wichtig für Kognition, Gedächtnis, die Verbesserung von Alzheimer und die
Augengesundheit. Ein
Mangel an Omega 3 soll auch eine entscheidende Rolle bei der
Entstehung von Bluthochdruck spielen.
Salicylsäure
Salicylsäure wird gemeinhin nicht als Antioxidans geführt, ist aber in
einer Reihe mit den beiden eben aufgeführten Stoffen zu erwähnen. Als
Acetylsalicylsäure wird die
Salicylsäure seit 1897 vom Menschen als
schmerzstillende, entzündungshemmende, fiebersenkende und thrombozytenaggregationshemmende
Arznei verwendet und seit 1899 unter dem Markennamen Aspirin geschützt. Seit 1977 wird ASS sogar auf der
Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO aufgeführt. Viele Pflanzen
nutzen Salicylsäure als Antipilzmittel. Reine Salicylsäure
wird von Kräutern wie dem Mädesüß oder dem Duftveilchen gebildet. Salicin
wiederum wird von Weiden (Silberweide) als Schutzstoff gebildet.
Wintergrün, Gaultheria (Rebhuhnbeere oder Scheinbeere), Heidekraut und Birken bilden Salicylsäuremethylester. Viele andere
Pflanzen wie Ananas, Johannisbeeren, Orangen, Himbeeren und Nüsse, etwa Mandeln und
Erdnüsse, enthalten Salicylsäure. Aber auch in Pfefferminztee und schwarzem Tee,
in Wein und Portwein finden sich Salicylate.
Vitamin C Vitamin C
findet sich hauptsächlich in Beeren und Obst wie Himbeeren, Sanddorn, Zitronen, Orangen, Kiwi, Erdbeeren,
Kräutern wie Petersilie und ist in Gemüse wie Paprika oder
Brokkoli zu finden. Es wirkt in Pflanzen als Antipilzmittel.
Vitamin E
Das in Pflanzenölen enthaltene
Vitamin E kommt in der Natur in 8
verschiedenen Formen vor. Die bekannteste von ihnen ist Alpha-Tocopherol.
Es wirkt in Pflanzen als Antipilzmittel.
Erhöhte
Homocysteinwerte (Hyperhomocysteinämie) sind oft die Folge eines
B-Vitaminmangels. Homocystein gilt als Zellgift. Erhöhte
Homocysteinwerte sind oft verbunden mit einem erhöhten Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine erhöhte Konzentration im Blut
ist häufig Folge eines Mangels an Vitamin-B12, -B6 und Folsäure. Erhöhte Homocysteinwerte gelten nicht nur als Risikofaktor für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall,
Thrombosen und Embolien, sondern neuerdings
möglicherweise auch für Krebs (wenn auch unsere Onkologen und
Nephrologen und.. dies noch nicht wahrgenommen haben). Laut der
deutschen Herzstiftung hat allerdings eine Supplementierung von
Folsäure, Vitamin B6 und B12 keinen Einfluss auf das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Riboflavin
Riboflavin oder Vitamin B2 wurde
erstmals 1933 aus Milch isoliert und wird auch als
'Lactoflavin' bezeichnet (Das aus Ei isolierte Riboflavin wurde als 'Ovoflavin', das aus
der Leber als 'Hepatoflavin' bezeichnet.). Flavine sind natürliche gelbe
Farbstoffe, wie viele andere von Pflanzen gefundene und gebildete
Abwehrstoffe. Riboflavin ist einer der vielen 'Schutzstoffe' in Milch,
die Kälber schützen.
OPC
OPC sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Traubenkernen und der Schale roter Trauben
, aber auch in
Beeren, vorkommen. Beeren und Früchte sind für Pflanzen
äußerst wichtige Fortpflanzungsmittel. Entsprechend hoch müssen sie
geschützt werden. Oligomere Proanthocyanidine sind nur einer, der von Wein
selbst hergestellten Schutzstoffe gegen Pilze. Ähnliches scheint für
Resveratrol zu gelten. Auch die Hopfenwirkstoffe Humulon und Lupulon wirken
ähnlich. Zusätzlich bildet der Hopfen Bitterstoffe.
Curcumin
ist der aktive Wirkstoff und
Farbstoff der Kurkuma-Wurzel. Von Menschen wird die entzündungshemmende
Eigenschaft genutzt, es stärkt auch die Leberfunktion, es wird aber auch als
Textilfarbstoff genutzt. In der Ayurvedischen Heilkunst wurde Curcuma schon sehr
früh zur Behandlung verschiedenster Beschwerden verwendet. Etwa 120 verschiedene
Curcuma- Pflanzenarten sind bekannt, wobei der Indische Gelbwurz und der
Javanische Gelbwurz die bekanntesten Vertreter sind.
Verschiedenste Pflanzen haben unterschiedlichste Wurzel-Schutzstoffe gegen Pilze
entwickelt. Was oft unter dem
Begriff der Wurzelfäule subsummiert wird, stellt eine Fülle unterschiedlichster
Erkrankungen dar, von unterschiedlichsten Pilzgattungen verursacht.
Ashwagandha Die Wurzel von
Ashwagandha wird als 'Schlafbeere' in der ayurvedischen Medizin verwendet. Ashwagandha,
auch „indischer Ginseng“ genannt, ist ein Wurzel-Schutzstoff mit
fungizid wirkenden Eigenschaften. Vom Menschen wurde Ashwaganha gegen
Stress, Schlafstörungen und Ängste genutzt. (Viele weitere Wirkungen werden Ashwagandha
zugeschrieben, die jedoch wissenschaftlich bisher nicht vollständig belegt
sind.) Verschiedenste Pflanzen
haben unterschiedlichste Wurzel-Schutzstoffe gegen Pilze entwickelt.
Ingwer
Der zu den Antioxidantien zählende Ingwer wird
traditionell in sämtlichen Ländern des fernen Ostens angebaut, mittlerweile
auch in Afrika und Südamerika. Die ursprüngliche Heimat der Ingwerpflanze
ist heute nicht mehr nachvollziehbar.
Die geschmacksgebende Komponente des Ingwer ist im
wesentlichen das Gingerol, das auch für die Schärfe des Ingwers
verantwortlich zeichnet. Neun Gingerole und verschiedene Shogaole wurden in
der Ingwerwurzel isoliert. Ebenso den Geschmack beeinflussen Zingiberen und
Zingiberol.
Gingerol hat in Laborversuchen seine Tauglichkeit
als antimykotisches Mittel erwiesen. Eine Wirksamkeit gegen
lebensmittelbedingte Krankheitserreger und Hefen konnte einwandfrei
nachgewiesen werden. Bezeichnenderweise konnte eine Gingerol-Supplementierung
die Gewichtszunahme bei Probanden wenn nicht verhindern, so doch mindestens
dämpfen. Gingerol fördert die Thermogenese und damit die Wärmeproduktion im
Körper. Es werden mehr Kalorien verbrannt, aber auch die Insulinsensitivität
verbessert. Dies stabilisiert den Blutzuckerspiegel und hilft
Heißhungerattacken zu vermeiden.
Ginseng
Auch beim Ginseng wird die Wurzel als Arznei
verwendet. Der Ginseng hat wohl in der asiatischen Medizin seine überragende
Bedeutung erlangt wegen der menschenähnlichen Gestalt, eine in
Naturmedizinen oft zu findender Analogieglauben. Aber er weist auch
medizinisch wirksame Bestandteile auf:
Saponine. Dies sind beim
Ginseng vorwiegend
Triterpene vom Dammaren-Typus mit Ginsenosiden als Hauptkomponente.
Ginseng kann krebsbedingten Fatigue
vermindern, die
Lebensqualität, den Appetit und den Nachtschlaf fördern. In fernöstlichen
Studien wurde Ginseng intensiv
in dieser Hinsicht erforscht.
Reserpin
Reserpin und auch die weiter folgenden
Baumrindenstoffe werden herkömmlich nicht den
Antioxidantien zugerechnet, werden hier jedoch im Zusammenhang mit den beiden
eben erwähnten Wurzel-Schutzstoffen aufgeführt.
Reserpin war das erste Blutdruckmittel überhaupt. Es wird heute nur noch
in Kombination mit Diuretika bei therapieresistentem Bluthochdruck
verwendet, wenn andere blutdrucksenkende Mittel wirkungslos oder aus anderen
Gründen nicht angewendet werden können. Historisch wurde Reserpin auch zur
Behandlung von Psychosen eingesetzt, heute nur noch als Zusatztherapie zur
Unterstützung anderer Antipsychotika. Das in der Rauvolfia serpentina
enthaltete Yohimbin wurde bereits seit Jahrhunderten als Beruhigungsmittel
und auch als Allheilmittel benutzt (zu den Rauvolfia-Alkaloiden gehören auch
beispielsweise Mitragynin, Serpentin und Ajmalin.). Bezeichnenderweise galt
Yohimbin früher auch als Aphrodisiakum. Reserpin wird aus den
Wurzeln von Kletterpflanzen der Familie der Rauvolfioideae gewonnen, primär
aus der Indischen Schlangenwurzel/Rauvolfia serpentina und auch aus der mexikanischen Rauvolfia heterophylla
oder afrikanischen Rauvolfia vomitoria und der
australischen Bitterrinde. Letztere wird auch als „Iodstrauch“ wiss.
Tabernaemontana orientalis bezeichnet ("it
has been the subject of scientific investigation into its abilities to
interrupt addictions to heroin, cocaine and alcohol; but there is some
controversy due to its hallucinogenic properties. Because of this, its
use has been banned in the USA and a few other countries.").
Weihrauch
Weihrauch wurde auf dieser Site schon von Beginn an als ein wichtiges
Anti-Entzündungs- und Anti-Krebsmittel gesehen.
Die Universität Jena hat sich mit diesem Thema befasst
und im Dez.2022 folgende Ergebnisse veröffentlicht:
"Chronisch-entzündliche Prozesse sind die häufigsten Ursachen einer Vielzahl
von weit verbreiteten Erkrankungen. So spielen sie bei Arthritis, Asthma,
Parkinson und Alzheimer eine Rolle, aber auch bei Arteriosklerose, Diabetes
und Krebs."
"die Boswelliasäure aus dem Weihrauch ist in der Lage, ein zentrales
Entzündungsenzym, die 5-Lipoxygenase, so umzuprogrammieren, dass es statt
entzündungsfördernder Substanzen entzündungsauflösende Resolvine
produziert".
„Dieses
bereits bekannte Phänomen haben wir nun in entzündungsrelevanten Immunzellen
überprüft und bestätigt, wobei sich weitere, völlig überraschende Effekte
ergaben“,
so Werz weiter. So wirke die Boswelliasäure zusätzlich über ein weiteres
Enzym (15-Lipoxygenase-1) als „Zellaktivator“ und veranlasse die Bildung
großer Mengen an Resolvinen. Dank detaillierter Untersuchungen in
Zusammenarbeit mit Forschenden der Lousiana State University (USA) konnte
das Team auch den zugrundeliegenden Mechanismus aufklären: Die
Boswelliasäure dockt an einer ganz speziellen Stelle der 15-Lipoxygenase-1
an und aktiviert so direkt die Resolvinbildung in der Zelle.
„Damit kann
die Resolvinproduktion in Immunzellen gezielt durch einen Wirkstoff
angeschaltet werden“,
Weiteres siehe: "https://doi.org/10.1002/advs.202205604"
Chinarinde (Chinin)
Chinin kommt
als chemische Verbindung in der Rinde des Chinarindenbaumes vor. Medizinisch
wurde früher Chinin als wichtigstes Medikament bei der Behandlung der
Malaria eingesetzt. Auch bei grippalen Infekten wird Chinin zur
Fiebersenkung eingesetzt und zur Prophylaxe und Therapie bei
Muskelkrämpfen/Wadenkrämpfen und als Schmerzmittel. In der
Lebensmittelindustrie wird Chinin als Bitterstoff eingesetzt.
Bei der Malariabekämpfung wird Chinin auch heute
noch immer dann eingesetzt, wenn die Erreger gegen das Malariamittel
Chloroquin resistent sind.
Hochdosiert kann Chinarinde zu sogenanntem "Cinchonismus"
führen, was sich in Hautausschlägen, Kopfschmerzen, Ohrensausen,
Sehstörungen und Magen- und Darmgeschwüren zeigen kann. Zu den
Kontraindikationen gehören unter anderem
Tinnitus und geschädigte Sehnerven.
Yohimbin
Yohimbin
ist ein Alkaloid aus der Rinde des
westafrikanischen Yohimbe-Baums und wie schon erwähnt nutzen auch
Rauwolfia-Arten den Wirkstoff. Frühe afrikanische Kulturen wussten
schon um die aphrodisische Wirkung der Rinde des
Yohimbe-Baumes und auch schon um die heilende Wirkung. Es hat daraufhin seit dem
19. Jahrhundert in der westlichen
Medizin großes Interesse gefunden. Die chemische Struktur von Yohimbin wurde
seitdem intensiv erforscht. Neben der erwiesenen
aphrodisischen Wirkung haben Studien gezeigt, dass Yohimbin auch bei der Behandlung
von Depressionen und Angststörungen eingesetzt werden kann, wo seine
stimmungsaufhellende Wirkung eine Rolle spielt. Bezeichnenderweise fördert
Yohimbin aber auch die Fettverbrennung und wird daher auch zur
Gewichtsreduktion genutzt.
Neem
(Azadirachta indica)
Inhaltsstoffe des Azadirachta indica sind Azadirachtin und Quercetin. Neem ist bekannt für seine antimykotische und entzündungshemmenden
Eigenschaften.
Bezeichnenderweise werden mit Neemblättern und -öl
Akne, Ekzeme, Schuppenflechte und Pilzinfektionen behandelt.
Und Neemzweige werden
traditionell als Zahnbürsten verwendet, um Karies und
Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Neem-Extrakte
schließlich sollen die Immunität stärken.
"There is
overwhelming evidence to indicate that neem limonoids exert
anticancer effects by preventing the acquisition of hallmark
traits of cancer, such as cell proliferation, apoptosis
evasion, inflammation, invasion, angiogenesis, and drug
resistance. Neem limonoids are value additions to the
armamentarium of natural compounds that target aberrant
oncogenic signaling to inhibit cancer development and
progression."
(Es gibt überwältigende Beweise dafür, dass Neem-Limonoide eine
krebsbekämpfende Wirkung haben, indem sie die Entstehung typischer
Krebsmerkmale wie Zellproliferation, Apoptoseumgehung, Entzündung, Invasion,
Angiogenese und Arzneimittelresistenz verhindern. Neem-Limonoide sind eine
wertvolle Ergänzung zu den natürlichen Wirkstoffen, die auf abnormale
onkogene Signalwege abzielen, um die Entstehung und das Fortschreiten von
Krebs zu hemmen. [Wikipedia:
"Limonoide
sind eine chemische Stoffgruppe, die hochoxidierte Triterpenoide umfasst.
Sie zählen zu den Furanolactonen. Die meisten Verbindungen können von einem
4,4,8-Trimethyl-17-furanylsteroid-Grundgerüst abgeleitet werden. Sie sind
eng verwandt mit der Gruppe der Quassinoide. Der bedeutendste Vertreter
dieser Stoffgruppe ist Limonin"])
Arjun
(Terminalia arjuna)
Arjun ist die häufigste Zutat im Ayurveda. Arjun enthält Flavonoide, Tannine, Saponine und Glykoside
wie Arjunolsäure. Es hat erhebliche Vorteile durch seine kardioprotektive,
antioxidativ und entzündungshemmenden Effekte.
Arjunrinde soll die Herzmuskulatur stärken, den Blutdruck
normalisieren und die Linderung von Schmerzen bei Angina pectoris bewirken.
Arjunextrakt ist bekannt für die Lebergesundheit unterstützende Wirkung.
Eine schnellere Heilung von Wunden
und Hauterkrankungen soll durch Arjun eintreten.
"Terminalia
arjuna, commonly known as
arjuna, belongs to the family of
Combretaceae. Its bark decoction is being used in the Indian subcontinent
for anginal pain, hypertension, congestive heart failure, and dyslipidemia,
based on the observations of ancient physicians for centuries. The utility
of arjuna in various cardiovascular diseases needs to be studied
further. Therefore, the present review is an effort to give a detailed
survey of the literature summarizing the experimental and clinical studies
pertinent to arjuna in cardiovascular disorders (...)
Most of the
studies, both experimental and clinical, have suggested that the crude drug
possesses anti-ischemic, antioxidant, hypolipidemic, and antiatherogenic
activities. Its useful phytoconstituents are: Triterpenoids, β-sitosterol,
flavonoids, and glycosides. Triterpenoids and flavonoids are considered to
be responsible for its beneficial antioxidant cardiovascular properties. The
drug has shown promising effect on ischemic cardiomyopathy. So far, no
serious side effects have been reported with
arjuna
therapy."
Grüner Tee
Nach allen beschriebenen Pflanzenwirkstoffen ist die Wirkung von grünem
Tee fast selbsterklärend. Grüner Tee enthält Aminosäuren, Kohlenhydrate,
Vitamine, Proteine, Mineralstoffe, Spurenelemente wie Calcium,
Kupfer, Zink, Kalium und Fluor. Desweiteren die sekundären Pflanzenstoffe
Polyphenole und Katechine wie Epigallocatechingallat (EGCG). EGCG kommt in
großen Mengen im grünen Tee vor. Es ist einer der bioaktivsten
Inhaltsstoffe des grünen Tees und verantwortlich für viele seiner
gesundheitsfördernden Eigenschaften. EGCG kann
unter anderem das Risiko für Bluthochdruck und Herzkrankheiten senken,
Entzündungen reduzieren und das Wachstum von Krebszellen hemmen und beim
Abnehmen helfen.
Cistus
Cistus ist eine starke Heilpflanze. Schon aus dem 4. Jahrhundert v. Christus
gibt es Belege für die Verwendung der Cistus-Pflanze für medizinische Zwecke,
zweifelsohne ist das Wissen um die gesundheitliche Wirkung sehr viel älter.
Insbesondere Grabbeigaben belegen die hohe Wertschätzung damaliger Menschen
für die Cistus-Pflanze. Der Cistus-Strauch, eine Pflanze mit hohem
Polyphenolgehalt wird mittlerweile
intensivst
von der Forschung untersucht (s.a.hier). Die
Herstellung von Tees und Ölen verwendet die Blütenstände und Blätter. Cistus
wird bei Magenproblemen, Durchfall und für die verschiedensten
Hautkrankheiten eingesetzt. Eine
antibakterielle und
fungizide Wirkung belegt eine andere Studie. Das Cistus-Harz ist auch als Ladanum weltweit bekannt, das übrigens schon im
alten Ägypten benutzt wurde und zu Heilzwecken eingesetzt wurde. Der
griechische Gelehrte
Dioskurides berichtete, dass Hirten ihre Schafe und Ziegen in dichte
Büsche trieben und das Harz aus dem Fell gewannen. Selbst die Bibel
berichtet von Ladanum. Das Ladanumöl wird in der Parfümerie und
Seifenindustrie verwendet.
Kohl
Forschenden unter Leitung des Assistenzprofessors Dr. Shingo Kasamatsu
ist es gelungen unterschiedliche schwefelhaltige Verbindungen in Gemüse zu
quantifizieren:
"Insgesamt
analysierte die Gruppe 22 verschiedene Gemüsesorten, nämlich Abelmoschus
esculentus (Okra), Allium cepa (Zwiebel), Allium fistulosum
(Winter-Heckenzwiebel), Allium sativum (Knoblauch), Allium tuberosum
(Knoblauch-Schnittlauch), Asparagus officinalis (Spargel), Brassica oleracea
var. italica (Brokkoli), Brassica rapa var. perviridis (Komatsuna), Brassica
oleracea var. capitata (Weißkohl). Raphanus sativus var. longipinnatus
(Winterrettich), Cucurbita moschata Duchesne (Moschus-Kürbis), Cucumis
sativus (Gurke), Lactuca sativa (Salat), Perilla frutescens var. crispa f.
viridis (Perilla), Sesamum indicum (Sesam), Daucus carota subsp. sativus
(Karotte), Capsicum annuum var. grossum (Gemüse-Paprika), Solanum melongena
(Aubergine), Solanum lycopersicum (Tomate), Spinacia oleracea (Spinat),
Zingiber officinale (Ingwer)".
"Besonders
hohe Gehalte an reaktiven Polysulfiden fanden die Wissenschaftler nicht nur
in Vertretern der Gattung Allium (Zwiebeln und Knoblauch), sondern auch in
verschiedenen Brassicaeen (Brokkoli und Kohl)."
Bezeichnend ist, dass
Brassicaceae (neben
Chenopodiaceae, Amaranthaeceae und Proteaceae,...)
keine Mykorrhiza
(Mykorrhiza=altgr. Pilz-Wurzel) tolerieren. Zu
Brassicaceae zählen
für den Menschen - insbesondere für die Gesundheit der Menschen - so extrem
wichtige Gemüse wie Grünkohl, Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl,
Wirsing, Rosenkohl und Kohlrabi. Ebenso Schwarzer Senf, Indischer
Senf, Pak Choi, Chinakohl, Weiße Rübe, Steckrübe, Rübse und Raps (u.
viele mehr s.h.). Kreuzblütlerartige sind Rettich, Rucola, Radieschen, Weißer Senf, Gelber
Senf, Meerrettich, Kresse und Wasabi. Die Widerspenstigkeit der
Brassicaceae ärgerte natürlich die Menschen mit ihrer vorgefassten
Meinung. Danach konnte es schlicht nicht sein, dass Pflanzen sich
vollständig selbst versorgen konnten (ohne
Mykorrhiza !). Und dies auch noch mit allen wichtigen Mineralstoffen wie
Calcium, Schwefel, Kalium, Eisen, Phosphor, Natrium, Magnesium, Zink,
Mangan, Kupfer und sämtlichen wichtigen Vitaminen! (fast alle B-Vitamine
(!!), Vit. A,C,E,K..) Und
das
alles auch noch in der richtigen Zusammensetzung! Ohne
Mykorrhiza? Wie soll dies möglich sein? In sämtlichen
Lehrbüchern und sämtlichen Untersuchungen ist doch nachzulesen, dass
erst die Mykorrhiza Pflanzen ermöglicht, sämtliche Mineralien, und
insbesondere Phosphor und Stickstoff in ausreichenden Maß aufzunehmen. Wieso
hält sich ausgerechnet die für den Menschen gesündeste Pflanzenfamilie nicht
an die Lehrbuchmeinung? Dass dies im Gegenteil eine Auszeichnung
der Brassicaceae darstellte, für die extreme gesundheitliche Wirkung dieser
Pflanzenfamilie entscheidend sein könnte, darauf kam man nicht. Und dies
ausgerechnet bei einer der wuchskräftigsten (Stickstoff!)
Wirtschaftspflanze, die die Menschen überhaupt nutzen (weil eben Pflanzen,
die Mykorrhiza tolerieren, ein Viertel und
mehr des durch Photosynthese gebildeten Zuckers an den Pilz verlieren)!
Man glaubt nun einen Weg gefunden zu haben, auch Brassicaceae in eine
Mykorrhizabeziehung (zwangs-)einbinden zu können. "Noch handelt es sich dabei
aber um Gedankenspiele. Die Wissenschaft steht noch ziemlich am Anfang, was
Wurzelsymbiosen zwischen Kreuzblütlern und Bodenpilzen angeht."
(vielleicht sollte ich eine Interessengemeinschaft "Finger weg von den
Brassicaceae" gründen)
Brokkoli
Brokkoli enthält viele Mineralstoffe:
Calcium, Kalium, Schwefel, Eisen, Phosphor, Magnesium, Natrium und Zink, zudem Provitamin
A, viel Vitamin C, B-Vitamine 1, 2 und 6, und Vitamin E. An sekundären
Pflanzenstoffen, wie Flavonoide und Glucosinolaten, Indolen und
Isothiocyanaten ist er ebenso reich. Diese und die in unserem Zusammenhang besonders wichtigen Inhaltsstoffe Sulforaphan und das enthaltene
Senföl zeichnen Brokkoli besonders aus. Broccoli ist wie schon an anderer Stelle
erwähnt eines der z.Z. wirkungsvollsten Mittel gegen Krebs.
Zahlreiche
Studien wurden hierzu durchgeführt oder laufen immer noch. Von den Flavonoiden in Brokkoli vermutet man, dass
sie gegen Fettleibigkeit
schützen sollen. Brokkoli, Kohl und Rosenkohl enthalten
organische Schwefelverbindungen, die vermutlich im Zusammenspiel mit anderen
Inhaltsstoffen des Kohls krebshemmende Wirkungen haben
Hopfen
Eine auf dieser Site von Anfang an als äußerst
wichtig erachtete und von der medizinischen Forschung lange Zeit
sträflich vernachlässigte Pflanze ("underestimated, while potent and promising")
war der Hopfen (Xanthohumol
wird mittlerweile als Wirkstoff gegen Krebs untersucht). Humulone
und Lupulone, Polyphenole und ätherische Öle sind vorrangige Inhaltsstoffe.
Das Öl besteht vor allem aus Myrcen, Humulen, ß-Caryophyllen und
Methylnonylketon (2-Undecanon). Hinzu kommen Flavonoide und
Pflanzenfarbstoffe, die Proanthocyanidine. Die Polyphenole machen bis zu 14
Prozent des Trockengewichts aus. Hopfenbitterstoffe, die
Monoacylphloroglucide, runden die Wirkung des Hopfens ab.
Tulsi
Tulsi ist eine indische Basilikumart. Das
ätherische Öl des Basilikums, das Eugenol, das ihm seinen nelkenartigen
Geruch verleiht, ist für die entzündungshemmende Wirkung des Tulsi zuständig.
Tulsi hat im Gegensatz zum europäischen Basilikum
einen weit höheren Gehalt an Eugenol aufzuweisen. Tulsi wird
normalerweise in Extrakten (Auszügen) angewendet. Tulsi ist offenbar sogar wirksam gegen Krebs. Tulsi
zeigte in Versuchen zellschützende als auch krebsbekämpfende Wirkung. Tulsi
aktivierte in Tierstudien bei einer Dosierung von 300 mg pro Kilo
Körpergewicht antioxidative Enzyme und Stoffwechselvorgänge im Körper,
die Krebszellen bekämpfen können. Tulsi ist immunstimulierend. Diese Wirkung von Tulsi
unterstützt den krebshemmenden Prozess weiter, da das Immunsystem in
der natürlichen Krebsbehandlung bekanntlich einer der Hauptfaktoren
darstellt. In einer Studie von 2007
wurde festgestellt, dass ein Auszug aus Tulsi das Wachstum von
Brustkrebs stoppen kann.
Olive
Die Olive mit ihrem charakteristischen Geschmack (der bei Kindern
überhaupt nicht gut ankommt) hat einen der wirkungsvollsten Cocktails an
Phenolen zusammengestellt: die Polyphenole.
Die Phenole selbst bestehen aus einem
aromatischen Ring und einer oder mehreren Hydroxygruppen. Olivenöle,
die reich an Polyphenolen sind, erkennt man an ihrem scharfen und bitteren
Geschmack und ihrer dunklen Farbe. Die gesundheitsfördernde Wirkung des
Olivenöls wurde bereits in der Antike entdeckt und machte es zu der
medizinischen Wunderwaffe gegen verschiedene Erkrankungen des mediterranen
Altertums.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8300823/
: "Oxidativer Stress und Entzündungen, die durch erhöhten oxidativen Stress ausgelöst werden, sind die Ursache für viele chronische Krankheiten. Der Mangel an entzündungshemmenden Medikamenten ohne Nebenwirkungen hat die Suche nach neuen Wirkstoffen angeregt. Aus pflanzlichen Verbindungen entstehen neue potentielle entzündungshemmende und antioxidative Moleküle. Natürliche Produkte werden durch die Evolution strukturell optimiert, um bestimmten biologischen Funktionen zu dienen, einschließlich der Regulation endogener Abwehrmechanismen und der Interaktion mit anderen Organismen. Diese Eigenschaft erklärt ihre Relevanz für Infektionskrankheiten und Krebs. In jüngster Zeit haben unter den verschiedenen natürlichen Substanzen Polyphenole aus extra nativem Olivenöl (EVOO), einem wichtigen Element der mediterranen Ernährung, wachsendes Interesse geweckt. Umfangreiche Studien haben die starke therapeutische Wirkung dieser bioaktiven Moleküle gegen eine Reihe von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neurodegenerative Störungen und Krebs gezeigt."
Zwiebel
Zwiebeln
enthalten hohe Mengen Thiosulfinate, die für den charakteristischen
Zwiebelgeruch und -geschmack verantwortlich zeichnen und viele
gesundheitliche Vorteile bieten. Auch in Lauch, Schnittlauch, Schalotten und
Bärlauch sind Sulfide zu finden und verhelfen damit diesen Pflanzen zu
ihren gesundheitlich günstigen Eigenschaften. Neuere Studien weisen bei
Zwiebel und Knoblauch auf ein verringertes Krebsrisiko hin, was
Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes betrifft.
.
Knoblauch
Knoblauch ist eine der besten Quellen
von Alliin, das beim Auspressen zu Allicin umgewandelt wird. Allicin gilt als
der Hauptwirkstoff im Knoblauch. Allicin hat blutdrucksenkende,
entzündungshemmende, cholesterinsenkende und (in
herkömmlicher Sichtweise) entgiftende Eigenschaften, wie
Studien gezeigt haben. Weitere Inhaltsstoffe von Knoblauch sind Diallyldisulfid (DADS) und Ajoenen.
Pilze
Manche Pilzarten
enthalten Schwefelverbindungen, die strukturell und funktionell den Sulfiden
ähneln. Der Shiitake-Pilz etwa enthält zahlreiche zyklische
Schwefelverbindungen wie Lenthionin; 1, 2, 4, 5,- und 1, 2, 3, 5-Tetrathian
und Trithiolan sowie die Aminosäure Eritadenin, eine ungesättigte Fettsäure,
die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt.
Koriander
Koriander, das Gewürz,
das die Menschheit in zwei Lager teilt, enthält ein ätherisches Öl mit
medizinisch nutzbaren Eigenschaften. Korianderöl besteht zu 60 bis 80
Prozent aus Linalool, einem Monoterpen.
Das Korianderöl wird neuerdings als mildes Antipilzmittel medizinisch
verwendet. Terpene wirken entzündungshemmend und (in herkömmlicher Sichtweise) antimikrobiell.
Sellerie
Der im Sellerie enthaltene
hellgelbe Farbstoff Apigenin - ein Flavon - ist möglicherweise einer
der Stoffe, der Sellerie auszeichnet. Man vermutet, dass Apigenin das Krebswachstum hemmen kann, indem Signalwege der Krebszellen blockiert
werden. Bei Leber-, Darm-, Brust-, Haut-,
Knochen-, Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs könnte
dies der Fall sein. Auch bei Leukämie könnte dies wirken. Luteolin, ein anderer Farbstoff im Sellerie,
scheint bei Brustkrebs helfen zu können. Im übrigen liefert Sellerie viele
Gerbstoffe und Polysaccharide, die wie an anderer Stelle beschrieben,
helfen. Weiter sind Vitamine B1, B2, B6 und C in Sellerie zu finden.
Rote Beete
Betanin ist ein natürlicher Pflanzenfarbstoff, der
wie schon an anderer Stelle beschrieben wirkt. Betain - ein im
weitesten Sinne zu den Aminosäuren zählender Stoff - wurde zuerst in Roter
Bete entdeckt. Betain scheint durch ein
Absenken des Homocystein-Spiegels im Blut zu wirken. Die Aminosäure Homocystein ist bekanntlich ein Stoff, der bei erhöhten Werten das
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Osteoporose vergrößert.
Eine weitere Vermutung geht dahin, dass das in Roten Beeten enthaltene
Nitrat den Blutdruck senkt.
Weitere Betain-Quellen sind Zuckerrüben (!!), Spinat
(gefrorener
Spinat nur noch 1/5 von frischem Spinat) und
Miesmuscheln. Spinat ist ein typisches Beispiel, dass der Volksmund
vollkommen richtig die gesundheitsfördernde Wirkung von Spinat kolportierte,
ein Verkennen der Wirkungsweise aber Spinat heute als kaum
hervorhebenswertes Lebensmittel ansieht.
Johanniskraut
Die Wirkung von Johanniskraut gegen
Depression ist nicht nur durch Erfahrungen der Anwender, sondern wurde auch
durch etliche solide Studien bestätigt. Johanniskraut hat bei leichter bis
mittelschwerer Depression laut einer wissenschaftlichen Zusammenfassung von
29 Studien exakt die gleiche Wirkung wie Antidepressiva, und das,
wohlgemerkt, ohne deren Nebenwirkungen. Damit ist die Wirkung als
Antidepressivum klinisch unbestritten.
Johanniskraut hat eine mittlerweile durch
Studien bewiesene stimmungsaufhellende und
beruhigende Wirkung bei Depressionen.
Beim Anbau von Johanniskraut spielt
die Züchtung bestimmter Arten, die gegen die Pilzkrankheit Rotwelke immun
sind, eine große Rolle. Für die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts scheint eine Hemmung
des Zytokins IL-6 verantwortlich zu sein..
"Wir fanden eine starke und dosisabhängige Hemmung
der SP-induzierten IL-6-Synthese durch verschiedene Extrakte aus
Johanniskraut."
Rosmarin
Drei Rosmarinarten werden zur Herstellung von
Rosmarinöl verwendet. Spanischer, nordafrikanischer und französischer
Rosmarin. Alle drei Chemotypen haben dieselben Inhaltsstoffe: Ätherische
Öle, Flavonoide, Bitterstoffe, Saponine und Gerbstoffe. Die Öle wirken
antimykotisch:
"This
assay allowed the identification of two leading compounds as facilitating
the restoration of nearly-complete transparency of phacoemulsified
cataractous preparation
ex vivo.
Mechanistic studies demonstrated that both compounds reduce cataract
microparticle size and modify their amyloid-like features.
In vivo
studies confirmed that the lead compound,
rosmarinic acid, delays cataract formation and reduces the severity of lens
opacification in model rats."
Chili
Schon seit einigen Jahren versucht die Wissenschaft
herauszubekommen was die Schärfe der Chili bewirkt und insbesondere was die
gesundheitlichen Vorteile der Chili ausmacht. In herkömmlicher Weise glaubt
man, dass dies antioxydative Kräfte sind. Capsaicin bekämpft nicht nur
Krebs, es verdünnt auch das Blut, senkt den Blutzucker und beugt
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Kokos(nuss)
Kokosnüsse treiben oft wochenlang im Meer
und legen Tausende Kilometer zurück, ohne ihre Keimfähigkeit
einzubüßen. Die Kokosnuss verdankt diese phänomenale Eigenschaft den in ihr
enthaltenen Fetten. Immer mehr zeigt sich der Nutzen der Inhaltsstoffe der
Kokosnuss und des Kokosöls,
insbesondere der Laurinsäure , Caprinsäure
(C10H20O2),
Caprylsäure
(Octansäure,
Heptancarbonsäure) (C8H16O2).
Letzteres ist ein wichtiger Bestandteil von Fungiziden.
Caprylsäure ist im Fett der Kokosnuss
als
Triglycerid zu ca. 8 % enthalten
In wissenschaftlichen Artikeln
tauchen diese in letzter Zeit immer öfter auf. Bestimmte Fettsäuren (insbes.
mittelkettige) und ihre Derivate (Monoglyceride) können Mikroorganismen
inaktivieren. Bakterien, Hefen und andere Pilze sowie umhüllte Viren werden
geschädigt. Die antimikrobielle Wirkung der Fettsäuren und Monoglyceride stellt
hierbei eine additive Wirkung dar.
Als freie Säure kommt Caprylsäure auch in Äpfeln,
Bananen, Erdbeeren, Salbei, Thymian, Melonen, Ingwer, Cashewnüssen,
Schwarzem Holunder vor.
Der
genaue Wirkmechanismus wurde dabei allerdings bisher nicht geklärt. Man
vermutet jedoch, dass durch die Caprylsäure die Zellmembran der Hefe
angegriffen wird, die in der Folge eine immer höhere Durchlässigkeit
aufweist und die Membran schließlich komplett zerfallen lässt.
Bezeichnenderweise wird Caprylsäure nicht nur gegen Candida, sondern
auch bei Epilepsie, Tremor und Alzheimer eingesetzt.
Tomaten (Lycopin)
Obwohl die
gesundheitsfördernden Effekte von Lycopin (in deutschen Veröffentlichungen)
immer wieder in Frage gestellt werden, bestätigt der überwiegende Anteil der
Pubmed-Artikel eine Antikrebswirkung:
We concluded that the results of most of the
reviewed in vivo studies confirmed the anti-cancer activities of lycopene.
Most of the studies concerned prostate cancer, reflecting the number of in
vitro studies.
Aus den vielen auf Pubmed
veröffentlichten Artikeln, hier nur eine kleine Auswahl:
Feeding pure lycopene shows anticancer activity
in most studies, although outcomes vary by model system, suggesting that the
impact of pure lycopene can depend on dose, duration, and specific
carcinogenic processes represented in different models
oder
Potential inhibitory effect of lycopene on
prostate cancer und
Lycopene and prostate cancer
Es gibt und gab durchaus auch von der herkömmlichen Medizin kritische
Stellungnahmen zu Antioxidantien. Oft allerdings wurden dann die falschen
Schlüsse daraus gezogen.
Dieser Text von
Hans
Meffert vom dermatologischen Zentrum in Berlin mag Ihnen als Einstieg dienen
(unten ist die deutsche Übersetzung zu finden):
Antioxidants - friend
or foe? Hans Meffert Dermatologisches Zentrum, Berlin,
Germany Text Particularly in the field of advertising and in popular
sci- entific journals, antioxidants such as β-carotene (from carrots)
or lycopenes (from tomatoes) and the vitamins C and E are one-sidedly
portrayed as substances capable of offering protection aginst cancer or
ageing because they diminish or prevent the effects of free radicals.
However, free radicals should by no means be considered as being
exclusively destructive. On the contrary, pro- cesses such as energy
metabolism (in the respiratory chain) and the defence of neutrophilic
granulocytes against pathogens and foreign bodies depend on the
formation of free radicals [1], [2]. For this reason alone, it has to be
expected that a supply of antioxidants may also cause considerable
undesired effects to the skin and the organism. In addition, “under
certain conditions, some anti-oxidants can also exhibit a pro-oxidant
mechanism of action” [3], e.g. β-carotene [3] or vitamin C [4], with the
question “When is an antioxidant not an antioxidant?” [4]. Many people
with above-average consumption of fruits and vegetables undoubtedly
demonstrate a lower risk of developing lung cancer. However about 10
years ago, completely unexpectedly two studies on highly dosed β-carotene
supplementation had to be abandoned be- cause the risk of lung cancer in
smokers had unforesee- ably increased following β-carotene
supplementation. Further studies in vitro and in vivo were interpreted as
showing β-carotene to act as an anticarcinogen, whereas its oxidation
product acted as a carcinogen, possibly re- lated to the instability of
the β-carotene molecule in the free radical-rich environment in the lungs
of cigarette smokers [5]. In a large-scale, multicenter, double-blind,
placebo-con- trolled clinical trial on prevention, 864 persons, whose
colon polyps had been removed, received 25 mg of β-carotene or placebo
combined with 1000 mg vitamin C + 400 mg vitamin E or placebo on a daily
basis. After four years, the following observations could be made concern-
ing supplementation of β-carotene and the development of colon polyps:
• pronounced reduction of the risk for non-smokers and those abstaining
from alcohol • slightly increased risk for smokers or alcohol con-
sumers • a doubling of the risk for people who smoke cigarettes and
consume more than one alcoholic beverage per day [6]. Further clinical
studies showed that β-carotene supple- mentation caused no change in the
incidence of non- melanoma skin cancer. As H. S. Black reported, after a
β-carotene supplemented diet even a significant exacer- bation of the UV-carcinogenesis
occurred. A photoprotec- tive effect was not achieved [7]. The
artificial supply of antioxidants into the human skin poses further
questions. In everyday life, on holidays or at work, large amounts of
optical radiation can penetrate into the skin and modify the effects of
antioxidants. It has been known for a long time that large quantities of
free radicals can be generated in human skin as a result of UV
irradiation [8], [9]. The World Cancer Research Fund carried out the
largest ever inquiry into lifestyle and cancer, and issued several
recommendations. They include the recommendation not to use nutrient
supplements for cancer prevention since the risks/benefits ratio cannot
be confidently predicted and there may be unexpected and uncommon adverse
effects. Increasing the consumption of the relevant nutri- ents by means
of the usual diet should be preferred [10]. The current fact sheet of the
U.S. National Cancer Institute states as key points [11]: “Laboratory and
animal re- search has shown antioxidants help prevent the free radical
damage that is associated with cancer. However, results from recent
studies in people (clinical trials) are not consistent. Antioxidants are
provided by a healthy diet that includes a variety of fruits and
vegetables.” A systematic review and meta-analysis of the Cochrane
Hepato-Biliary Group, Copenhagen [12], which included 68 randomised
trials with 232,606 participants (385 publications) concluded: “Treatment
with beta carotene, vitamin A, and vitamin E may increase mortality. The
po- tential roles of vitamin C and selenium on mortality need further
study.” So far, no adequate randomised, placebo-controlled,
multicenter studies or even meta-analyses have emerged which can shed
light on the question of whether antioxi- dants applied in or on the skin
can alter phenomena such as ageing or carcinogenesis of the skin in an
unfavourable or favourable sense. We still do not know how UV, visible
light and infrared or portions or combinations of these may act on
modified concentrations of various antioxi- dants and on their components
in the skin. This is a considerable challenge to the field of
dermatological re- search. Or, to quote H. S. Black: "At present, beta-
carotene use as a dietary supplement for photoprotection should be
approached cautiously” [7].
Hier der Text auf deutsch:
(idw) – Vor allem in der Werbung und in populärwissenschaftlich
ausgerichteten Publikationen werden Antioxidantien wie ß-Karotin (aus
Karotten) oder Lykopen (aus Tomaten) und die Vitamine C und E
einseitig als vor Krebs oder Alterung schützend dargestellt, weil sie
Wirkungen freier Radikale mindern oder sogar verhindern können.
Jedoch sollten freie Radikale keineswegs als ausschließlich
destruktiv angesehen werden. Im Gegenteil: beispielsweise sind der
Energiestoffwechsel (Atmungskette) und die Abwehr von
Krankheitserregern und körperfremder Strukturen durch neutrophile
Granulozyten (weiße Blutkörperchen) auf die Bildung freier Radikale
angewiesen.
Allein schon deshalb ist zu erwarten, dass durch die Zufuhr von
Antioxidantien auch wesentliche unerwünschte Wirkungen in der Haut und
im Organismus ausgelöst werden können. Zudem können einige
Antioxidantien – wie ß-Karotin oder Vitamin C – unter bestimmten
Bedingungen auch pro-oxidative Wirkung zeigen, wobei sich dann die
Frage stellt: Wann ist ein Antioxidans kein Antioxidans?
Eine Veröffentlichung, gerade am 3. September 2008 im
interdisziplinären medizinischen e-Journal „GMS German Medical
Science“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften AWMF erschienen [1], beschreibt deutlich die
Ambivalenz von Antioxidantien mit ihren zwei Seiten: einer erwünschten
und einer unerwünschten Seite.
Zweifellos weisen viele Menschen mit überdurchschnittlichem Verzehr
von Obst und Gemüse ein geringeres Lungenkrebsrisiko auf. Völlig
unerwartet mussten jedoch vor etwa 10 Jahren zwei Studien mit hoch
dosierter ß-Karotin-Supplementierung abgebrochen werden, weil nach
diesen ß-Karotin-Gaben das Lungenkrebsrisiko von Rauchern angestiegen
war. Weitere Untersuchungen in vitro und in vivo wurden in dem Sinne
interpretiert, dass ß-Karotin antikarzinogen wirkt, sein
Oxidationsprodukt jedoch prokarzinogen, möglicherweise aufgrund der
Instabilität des ß-Karotin-Moleküls in einer an freien Radikalen
reichen Umgebung in den Lungen von Zigarettenrauchern. In einer
großen multizentrischen, doppelblinden und placebokontrollierten
klinischen Präventionsstudie erhielten 864 Personen, denen
Dickdarmpolypen entfernt worden waren, täglich 25 mg ß-Karotin oder
Placebo, kombiniert mit 1000 mg Vitamin C + 400 mg Vitamin E oder
Placebo. Nach vier Jahren konnten bezüglich ß-Karotin-
Supplementierung und der Entstehung von Dickdarmpolypen die folgenden
Beobachtungen gemacht werden: deutliche Minderung des Risikos für
Nichtraucher und Nichttrinker; leicht erhöhtes Risiko für Raucher oder
Alkoholkonsumenten; Verdoppelung des Risikos für diejenigen, die
Zigaretten rauchen und täglich mehr als ein alkoholhaltiges Getränk
konsumieren.
Weitere klinische Studien zeigten, dass ß-Karotin-Supplementierung
keine Veränderung der Inzidenz (Neuauftretungsrate) von Nicht-Melanom-
Hautkrebs hervorrief. Dagegen kam es nach einer ß-Karotin-
supplementierten Ernährung zu einer signifikanten Verstärkung der UV-
bedingten Krebsentstehung. Eine photoprotektive (lichtschützende)
Wirkung wurde nicht erzielt.
Die künstliche Zufuhr von Antioxidantien in die Haut des Menschen
wirft weitere Fragen auf. Im Alltag, Urlaub und Beruf können große
Mengen optischer Strahlung in die Haut eindringen und die Effekte von
Antioxidantien modifizieren. Seit langem ist bekannt, dass in
menschlicher Haut durch UV-Bestrahlung große Mengen freier Radikale
entstehen können.
Der Welt-Krebsforschungsfond hat die größte Untersuchung über
Lebensstil und Krebs durchgeführt und mehrere Empfehlungen
herausgegeben. Diese schließen die Empfehlung ein, keine
Nahrungsergänzungsmittel zur Krebsprävention zu verwenden, weil das
Risiko-Nutzen-Verhältnis nicht zuverlässig vorhergesagt werden kann
und unerwartete und unübliche gegensätzliche Wirkungen auftreten
könnten. Vorzugsweise sollte eine Steigerung der Zufuhr relevanter
Nahrungsbestandteile über die Ernährung erfolgen. Das aktuelle
Merkblatt des National Cancer Institute (Nationales
Krebsforschungsinstitut) der USA trifft als Hauptaussagen: „Labor- und
Tierforschung haben gezeigt, dass Antioxidantien helfen, den durch
freie Radikale hervorgerufenen Schaden in Zusammenhang mit Krebs zu
verhindern. Jedoch stimmen aktuelle klinische Studien in der
Bevölkerung damit nicht überein. Antioxidantien werden von einer
gesunden Ernährung geliefert, die eine Vielzahl von Früchten und
Gemüse einschließt.“
Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse der Cochrane-Gruppe
Leber/Galle, Kopenhagen, die 68 randomisierte Studien mit 232.606
Teilnehmern (385 Veröffentlichungen) einschloss, schlussfolgerte:
„Eine Behandlung mit ß-Karotin, Vitamin A und Vitamin E könnte die
Mortalität (Sterblichkeit) steigern. Die potentiellen Rollen von
Vitamin C und Selen hinsichtlich der Mortalität bedürfen weiterer
Untersuchung.“
Bislang sind keine den heutigen Anforderungen genügenden
randomisierten und placebokontrollierten multizentrischen Studien
oder gar Meta-Analysen bekannt geworden, die Aufschluss darüber geben
könnten, ob in oder auf die Haut gebrachte Antioxidantien Phänomene
wie Hautalterung oder -krebsentstehung im günstigen oder ungünstigen
Sinne modifizieren. Wir wissen nicht, wie UV, sichtbares Licht und
Infrarot – oder deren Teilbereiche oder Kombinationen – auf
modifizierte Konzentrationen und Anteile von diversen Antioxidantien
in der Haut wirken. Das ist eine große Herausforderung an die
dermatologische Forschung. Oder, um es exemplarisch mit den Worten von
H. S. Black zu sagen: „Zur Zeit sollte an eine Verwendung von
ß-Karotin als Nahrungsergänzungsmittel mit Vorsicht herangegangen
werden.“
Eine schwedische Mäusestudie in AAS von 2014: Antioxidants
Spur Tumor Growth in MiceEine finnische Raucherstudie von 1996 in
pubmed:
Alpha-Tocopherol and
beta-carotene supplements and lung cancer incidence in the alpha-tocopherol,
beta-carotene cancer prevention study: effects of base-line characteristics
and study compliance
Scientists have started to collect
strong shreds of evidence on the concept of antioxidants through their
continuous studies and have provided the fact that
50% of all antioxidants, help in the prevention of
chronic diseases like cancer and cataract. Whereas on
the other hand, simultaneous conclusions were made that, antioxidants
increased the risk of certain diseases, which again remains unjustified, and
it gives a clue on how it affects and how not, thereby creating awareness
among people on the correct usage of prescribed antioxidants provided.
Scrutinizing the efforts taken towards knowing the safety of these
supplements would help in the decrement of cancer cases among the residents.
oder dieser populärwissenschaftliche Artikel:
Antioxidants:
Friend or Foe?
By Darya Pino Science Editor
For the past several years, antioxidants have been considered
by many to be a veritable cure-all for health ailments from the common cold
to cancer. The idea was that these chemicals can protect cells in the body
from damaging particles known as free radicals, so a huge movement began to
pack antioxidants into as many products as possible. Today supplements with
mega doses of antioxidants are readily available over the counter, but a
recent review of scientific literature warns us that loading up on vitamins
and oxidants does not protect against overall mortality and may actually be
harmful when taken in high doses. The review was published in the Cochrane
database on April 16. Researchers performed a systematic review of 67
randomized clinical trials (232,550 participants) where antioxidant
supplements (beta-carotene, vitamin A, vitamin C, vitamin E, and selenium)
were compared to placebo or no intervention. Participants were either
healthy individuals or diagnosed with a specific disease. Antioxidant
supplementation did not reduce mortality risk overall, but beta-carotene,
vitamin A and vitamin E significantly increased the risk when taken at high
doses. The authors recommend more research be conducted on the effects of
vitamin C and selenium, though currently no harm or ben-, efit was shown.
Importantly, this study only analyzed the effects of antioxidant supplements,
not antioxidants obtained from fruit and vegetables. In fact, a major reason
antioxidants were thought to be beneficial in the first place is because of
observational studies showing reduced risk of chronic diseases with a higher
intake of fruits and vegetables. Since these foods are high in antioxidants,
these compounds were suspected to be the key component for disease
prevention. However, it appears that antioxidants alone are not able to
reduce mortality and may actually be harmful in higher doses. Despite this
it may still be true that antioxidants are involved in disease prevention,
but only in the context of the whole food or some combination of elements in
the food. So far, attempts to isolate a single ingredient from food has not
been able to replicate the beneficial effects of an overall healthy diet.
Lesen Sie auch diesen Artikel:
https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/nutzlose-radikalfaenger-antioxidantien_id_2135321.html
Hier zeigt sich, dass gleich mehrere Fehlinterpretationen den
Wissenschaftlern die Sicht verstellte.
Katalase: "Was im aktiven Zentrum der
Katalase abläuft, weiß man noch nicht so richtig" .Ich könnte Ihnen eine ellenlange Liste
weiterer kritischer Stellungnahmen listen, fürs Erste soll dies genügen.
Hier ist ein Hintergrundartikel der Harvard Medical School zu lesen :
https://nutritionsource.hsph.harvard.edu/antioxidants/
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