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Hippokrates von Kos wird zugeschrieben : "Eure Nahrungsmittel sollen eure
Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein."
Heute gilt das Gegenteil: eure Nahrungsmittel werden eure
Verderbnis sein. In den drei Jahrzehnten seit 1990 ist die Zahl der
Krebsfälle bei unter 50-Jährigen weltweit um fast 80 Prozent gestiegen.
Bei der Frage nach den Ursachen dieser Entwicklung kommt natürlich eines
gleich in den Sinn: die heutige Massentierhaltung mit ihrem geradezu
verschwenderischen allgegenwärtigen Umgang mit
Antibiotika-Mastmitteln. Zwar
geistern immer wieder Meldungen durch die Presse, dass der Einsatz von
Antiotika-Mastmitteln in der Tierzucht rückläufig sei, liest man die genauen
Zahlen, ist jedoch oft das Gegenteil der Fall. "Die
507 t erfasster antimikrobieller Wirkstoffe stellen eine Zunahme um 6 %
gegenüber dem Vorjahr dar." und "Allerdings
zeigt der Bericht auch, dass Tiere in Deutschland noch immer zweieinhalbmal
so viele Antibiotika je Kilogramm Fleisch erhalten wie Tiere im Vereinigten
Königreich und fast siebenmal so viel wie in Schweden." Gab es früher
noch Bereiche in der Tierzucht, die einigermaßen frei von
Antibiotika-Missbrauch waren, so gibt es heute absolut kein Entkommen, wenn
es um tierische Produkte und Antibiotika geht. "Eine
antibiotikafreie Geflügelmast sei offenbar eher die Ausnahme geworden",
so der NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel.
Antibiotika werden
eingesetzt bei Mastkälbern, Mastrindern, Mastferkeln und Mastschweinen,
Masthühnern und Mastputen. "Aus
Gründen der Praktikabilität kann auf eine orale Medikation von Antibiotika
zur Behandlung bakterieller Erkrankungen in Geflügelbeständen nicht
verzichtet werden". Einzig wegen zunehmender
Resistenz-Problematik soll zukünftig der Antibiotika-Verbrauch in der
Landwirtschaft reduziert werden. Sogar
Reserveantibiotika werden skrupellos in der Tierzucht
verabreicht. Inzwischen hat man den Antibiotika-Missbrauch schon so weit
getrieben, dass der
MRSA-Keim, wogegen kein Antibiotikum mehr wirkt, zum
großen Problem in
der Landwirtschaft geworden ist.
"Demnach
fanden sich in über 96% aller untersuchten Tiere Rückstände von Antibiotika,
bei manchen Tieren sogar bis zu acht verschiedene Wirkstoffe. "
Zurecht wird heute
von Ärzten bei Antibiotikaresistenzen auch von der ‚stillen Pandemie'
gesprochen. Was bei uns eigentlich seit 2006 verboten ist, ist in den
USA weiter erlaubt:
Bis zum Januar 2017 durften in den USA die Geflügelmäster noch
antibiotikahaltiges Futter verwenden, ohne dass überhaupt ein Tierarzt
hinzugezogen werden musste oder gar eine Krankheitsdiagnose nötig gewesen
wäre. Und auch weiter dürfen Mäster Antibiotika einsetzen.
Doch damit nicht genug, auch in Gemüse ist man nicht
sicher: "Hohe
Belastungen von Antibiotika werden in Wirtschaftsdüngern festgestellt, v. a.
in der Geflügel- und Schweinehaltung. Tierarzneimittel werden über die
Düngung mit belasteten Wirtschaftsdüngern oder unmittelbar durch
Ausscheidungen der im Freiland gehaltenen Tiere auf landwirtschaftlichen
Nutzflächen freigesetzt"
Die Bevölkerung wird beschwichtigt mit
Pseudo-Argumenten: "Bei
einer bestimmungsgemäßen Anwendung von Antibiotika in der Nutztierhaltung
sind in den Lebensmitteln nach Einhaltung der vorgeschriebenen Wartezeiten
keine gesundheitlich bedenklichen Rückstände der Antibiotika vorhanden.
" Dass die
Wirklichkeit vollkommen anders aussieht, Veterinärmediziner massiv
bedrängt werden, Antibiotika als Mastmittel zu verschreiben, taucht in
offiziellen Verlautbarungen nie auf "Tierärzte
sind zu Handlangern der Massenhaltung geworden - als Ärzte und Apotheker in
Personalunion. Das Geschäft machte viele reich, bedroht aber zunehmend Tier
und Mensch." schreibt der Spiegel. Massiv wird gegen die Presse
vorgegangen, wenn berichtet wird: „Antibiotika
werden massenhaft vorsorglich und als Wachstumsförderer eingesetzt. Mit
Antibiotikarückständen belastetes Fleisch landet dann auf unseren Tellern.“
Das BfR muss zugeben: "dass
der Einsatz von Antibiotika aber nach wie vor in Teilen der
Masttierpopulationen sehr hoch ist" und "Die
507 t erfasster antimikrobieller Wirkstoffe stellen eine Zunahme um 6 %
gegenüber dem Vorjahr dar" "Die
Therapiehäufigkeit ist von den erfassten Tiergruppen beim Masthähnchen
am höchsten" und "Grundsätzlich
gilt, dass es während des noch immer stattfindenden Anlaufens des
Erfassungssystems schwierig ist, die Effekte steigender Betriebszahlen, der
Umkategorisierung zwischen Antibiotika-Beobachtung und
Antibiotika-Minimierung, den damit einhergehenden Verschiebungen bei der
Betriebsgrößenzusammensetzung und der tatsächlichen Änderung des
Antibiotika-Einsatzes auf Betriebsebene auseinanderzuhalten." Bei
den vielen in solchen Texten zu lesenden 'Zunahmen' "Eine
Zunahme der populationsweiten Therapiehäufigkeit wurde bei Mastschweinen
(+12 %) und Junghennen (+6 %) verzeichnet" und den gegengerechneten
Abnahmen, stellt sich die Frage, ob hier nicht
reine Statistiktricks angewendet wurden: "dass
in den neu geschaffenen Nutzungsarten insgesamt mehr Betriebe als noch im
Vorjahr erfasst wurden, Betriebe in vielen Nutzungsarten von der
Antibiotika-Beobachtung in die Antibiotika-Minimierung umkategorisiert
wurden und in den alten Nutzungsarten der Antibiotika-Einsatz in der
Antibiotika-Minimierung trotz sinkender Betriebszahlen angestiegen ist.
" Dies insbesondere, da die
grundsätzliche Aussage "Allerdings
zeigt der Bericht auch, dass Tiere in Deutschland noch immer zweieinhalbmal
so viele Antibiotika je Kilogramm Fleisch erhalten wie Tiere im Vereinigten
Königreich und fast siebenmal so viel wie in Schweden." nicht
anzuzweifeln ist.
Selbst in Biofleisch ist man vor
Antibiotika nicht sicher (mit Ausnahme von Demeter?-
[*]): "Rettung
gehe nur mit Antibiotika. "Weil das Tierwohl ist an erster Stelle." und
"Erkrankt auch nur ein Tier, müssen Antibiotika
über das Tränkewasser verabreicht werden und alle Hühner des Bestandes –
auch die gesunden – würden diese bekommen". Nur der Vollständigkeit
halber sind hier auch zwei
Links auf die Fischzucht aufgefürt und
hier. Und falls es sich noch nicht allgemein herumgesprochen hat:
Mikroplastik in Fisch stellt längst schon eine reale Gefahr da, wenn auch
die Analytik hinterherhinkt.
Und
irrsinnigerweise werden Antibiotika sogar als Pflanzenschutzmittel
eingesetzt (unüberwacht und teilweise sogar staatlich gefördert). Reis,
Tomaten, Zitrusfrüchte, Paprika und Kartoffeln wurden so 'behandelt'. Auf
dass auch wirklich niemand in der 'gemästeten Gesellschaft' Antibiotika
entkommen kann.
Antibiotika in Milch und Milchprodukten
Der Verbraucher wird regelmäßig aufgeschreckt durch Meldungen, wie "Harvard-Studie
deckt auf: Milch ist krebserregend" "Ein
Vergleich von Milchverbrauch und Krebsverbreitung in 42 Ländern ergab, dass
Länder mit erhöhtem Milch- und Käsekonsum eine proportional erhöhte Rate an
Männern im Alter zwischen 20 und 39 Jahren mit Prostatakrebs aufweisen. Der
gleiche Anstieg ließ sich bei der Zahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen
feststellen." Der von dieser Site seit Jahren gesehene
Zusammenhang zwischen Antibiotika-Missbrauch und Krebs wird durch diese
Studie neben anderen
weiter belegt.
Das Problem in der Milchverarbeitung beginnt mit dem 'Trockenstellen': "Aus
diesen Gründen wird in vielen Milchviehbetrieben vorsorglich zum Zeitpunkt
des Trockenstellens ein antibiotisches Präparat (der sog. Trockensteller) in
das Euter eingebracht"
Zusätzlich gelangen durch
verseuchtes Futter Antibiotika in das Fleisch und die
Milch, aber auch durch Antibiotika-Behandlungen. Zwar sollen erkrankte
Tiere nach einer Antibiotika-Behandlung einer Wartefrist unterworfen
werden, bis keine gefährlichen Mengen an Rückständen mehr in der Milch
vorhanden sind (siehe
hier). "Ein
Problem in der Milchwirtschaft ist dabei, dass Milch verschiedener Herkunft
entlang der Lebensmittelkette dauernd vermischt wird." und "Die
Einhaltung der gesetzlich festgelegten Grenzwerte für verschiedene
Antibiotika ließ sich bislang in der Praxis vor Ort mit den aktuell
verfügbaren Testmethoden entweder aus methodischen Gründen oder aber wegen
der viel zu hohen Kosten nicht sicherstellen. Wird aber später in der Kette
in großen Sammeltanks eine Kontamination festgestellt, ist der
wirtschaftliche Schaden hoch."
"Milch
und Milchprodukte sind dabei vermehrt betroffen, weil Milch als besonders
gesundes und naturbelassenes Lebensmittel gesehen wird und der Gedanke an
mögliche Rückstände weder zur Vorstellung der Konsumenten noch zu vielen
Werbeaussagen passen will" "der
Verbraucher ein berechtigtes Interesse an rückstandsfreien Lebensmitteln,
weil Rückstände, wie etwa die aus der Behandlung mit Antibiotika, ein
Allergiepotential besitzen, die Resistenzbildung von Keimen fördern und
möglicherweise sogar einen direkten toxischen Effekt haben." "Dort
können aufgrund technischer und wirtschaftlicher Grenzen bislang nur
Nachweismethoden eingesetzt werden, die keine lückenlose Überwachung der
Einhaltung der MRL-Werte ermöglichen."
Ein
Hintergrundartikel ist hier zu finden.
Aufgrund der potentiell kanzerogenen oder toxischen Eigenschaften von
Antibiotikarückständen bzw. deren allergischen Potentials, stellt der
Verzehr belasteter Lebensmittel für den Verbraucher ein direktes
Gesundheitsrisiko dar.
Sperrmilch, die von mit Antibiotika behandelten Kühen stammt und
normalerweise nicht für den menschlichen Verzehr oder den Verkauf bestimmt
ist, birgt erhebliche Gefahren für die Tiergesundheit und
stellt ein nicht akzeptables Vorgehen dar, dem Landwirte mit äußerster
Vorsicht begegnen sollten. Dort sind auch Konsequenzen der Verfütterung
von Sperrmilch erklärt.
Und auch hier werden Reserveantibiotika eingesetzt: "Praktiker
und Tierärzte berichten in Übereinstimmung mit wissenschaftlichen Untersuchungen über steigende Einsätze von Reserveantibiotika im Kuhstall."
In den mit adipösen Menschen überfüllten Wartezimmern der Ärzte und
Krankenhäuser schließt sich dann der Kreis: Die sich vegan oder mit
(Demeter-)Biofleisch ernährenden - und deshalb etwas weniger adipösen
- Ärzte halten den adipösen Menschen Vorträge, dass bei Übergewicht
Folgeerkrankungen unvermeidlich und somit fast unabwendbar seien.
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